Das Wort Trauma hat seinen Urspung in der griechischen Sprache. Es bedeutet eine Verletzung oder Gewalteinwirkung in körperlicher oder seelischer Hinsicht.
Der menschliche Körper ist perfekt auf alles vorbereitet. Auf Streß zum Beispiel reagiert er wie ein fein getuntes Instrument. Der positive Ablauf lautet Streß – Spannung – Lösung – Entspannung. In aller Regel funktioniert das perfekt. Problematisch wird es, sobald der Positivkreislauf außer Kraft gesetzt wird. So pegelt sich unter besonders starker Anspannung das Muster Streß-Spannung-Lösung herunter zu Streß-Spanung-Stress-Spannung. Ein ungesunder Not-Vorgang, der Körper, Geist und Seele die Erholung versagt und den Streßlevel nach oben schraubt.
Eine seelische Verletzung heilt sich normalerweise von selbst. Der Organismus kommt damit im Laufe der Zeit irgendwie klar. Es dauert eine gewisse Zeit, die von Person zu Person unterschiedlich lange dauert. Man fühlt sich dann schlecht, oder hat eine Krise, aber irgendwann geht das Leben halt weiter wie vorher.
Beim Trauma ist dies jedoch nicht der Fall. Es bleibt im System stecken. Man hat ein lebensbedrohliches Erlebenis und die darauf erfolgende Körperreaktion friert sich im Körper ein. Das System kommt damit nicht klar, auch über Jahre und Jahrzehnte nicht. In der Traumabehandlung geht es nun darum, das belastende Erlebnis letzlich aus dem Körpersystem wieder hinaus zulassen.
Die Standard Definition in Psychiatrie und Psychotherapie nennt es: Reaktionen auf Belastungen im psychischen und sozialen Bereich mit Symptomen, die über eine normale und zu erwartende Reaktion auf die belastenden Lebensereignisse hinausgehen. Mit dieser Aussage stempelt das standardisierte Gesundheitssystem die Betroffenen zu „fehlerhaften“ Menschen im Gegensatz zu „normalen“ Menschen, die jedwede Thematik gut verarbeiten können. So es „Herr und Frau Mustermann“ denn wirklich gibt. Der Mensch mit der positiven Resilienz wird zum Vorbild.
Aber fernab von Moden und therapeutischen Strömungen gibt es Hoffnung. Bei Beobachtungen in der freien Wildbahn stellte man fest, daß Tiere über ein Bewältigungsverfahren verfügen, dass der Mensch offenbar verlernt hat. Oder nie besaß. Bei den beobachteten Tieren machte man überall die Feststellung, dass sie überwältigende Erfahrungen mit Körperzittern sofort nach dem Ereignis wieder herauslassen. Es gibt ein Video bei youtube, in dem als Beispiel ein Eisbär gezeigt wurde. Dieser wurde über Stunden gejagt. Als er dann schließlich gefangen wurde, hat er am ganzen Körper für einige Zeit deutlich wahrnehmbar gezittert. Ein natürlicher Heilungsmechanismus über den offenbar jeder Tierkörper verfügt.
Einige körperorientierte Traumatherapien, wie z.B. Somatic Experience und TRE versuchen nun mit jeweils unterschiedlichen Methoden diesen Vorgang beim traumatisierten Patienten neu zu aktivieren.